An Herrn
Dr. Hans-Peter Jans
Ressortleiter Stadtredaktion
LUDWIGSBURGER KREISZEITUNG
Ungeheuer+Ulmer KG GmbH+Co.
Körnerstraße 14-18
71634 Ludwigsburg
Sehr geehrter Herr Dr. Jans,
besten Dank für Ihre Mail-Anfrage vom 14.5.2024 und den darin genannten vier Fragen, die wir nachfolgend gerne beantworten.
1 Wie kann das Franck-Areal attraktiv genutzt werden? Vorschlag: Kletterwand, grüne Oase, Skatepark.
Mit der intelligenten Planung des brach liegenden Franck-Areals bietet sich der Stadt neben Fußgängerzone, Marktplatz, Wilhelmstraße, Marstall und Myliusstraße eine große Chance zur weiteren Innenstadt-Entwicklung eines verkehrsgünstig gelegenen, alle Mobilitätsarten abdeckenden Quartiers direkt am Bahn- und Busbahnhof, das aus einem abwechslungsreichen und gesunden Mix aus Wohnungen, kleineren Geschäften, Cafes und Restaurants sowie Arztpraxen und Dienstleistungsunternehmen (RA-, STB- und WP-Kanzleien) bestehen könnte und das aufgrund seiner Attraktivität den Abfluss von Kaufkraft ans Umland (Breuningerland) verhindern könnte.
2 Fußgänger sollten bei Ampelschaltungen Priorität haben. Wie stehen Sie dazu?
Hierzu sehen wir aufgrund der bestehenden Situation in LB keinen Bedarf, da die derzeit bestehenden Mobilitätsregeln sowohl Fußgänger (Zebrastreifen, Fußgängerampeln etc.) als auch Radfahrer, ÖPNV und den Individualverkehr ausgewogen und sachgerecht behandeln. Einer weiteren Gängelung des Individualverkehrs ist Einhalt zu gebieten. Die Priorität der Fußgänger hätte schwerwiegende Nachteile der übrigen Verkehrsteilnehmer zur Folge und würde zu zusätzlichen Autostaus (Lärm, schlechtere Luft) führen.
3 Was tun Sie gegen den Ärztemangel in LB? Neue Ärztehäuser ermöglichen?
Aufgrund der Einwohnerentwicklung in Stadt und Kreis und wegen Praxisaufgaben niedergelassener Ärzte, besteht an der flächendeckenden ambulanten Versorgung großer Bedarf, der allerdings wegen der geplanten Gesundheitsreform der Ampel konterkariert werden könnte. Eine Chance für Ärztehäuser bzw. einer Ausdehnung ambulanter Leistungen bietet sich bei neuen Quartieren (Franck-Areal) oder bei der Ambulantisierung der RKH-Klinikleistungen, dies aber nicht gegen, sondern nur in Abstimmung mit den niedergelassenen Ärzten.
4 Welche holprige Straße wollen Sie als erstes sanieren?
Dies ist auch abhängig von der Zuständigkeit, denn Kreis-, Landes- und Bundesstraßen liegen nicht in der Zuständigkeit des Gemeinderats. Die Stadtverwaltung müsste dem Gemeinderat einen jährlichen Zustandsbericht über das in der Zuständigkeit der Stadt liegende Straßennetz vorlegen, aus dem die Schäden und die Priorisierung der Instandhaltungsmaßnamen in Abhängigkeit von den Kosten und der Finanzierbarkeit hervorgehen. Die Planung der Maßnahmen sollte in Abstimmung mit der Arbeiten zur Breitbandverkabelung und zur Energieversorgung usw. erfolgen, um Kosten zu sparen und zeitintensive Sperrungen zu Lastend er Bürge rzu vermeiden.
Mit freundlichen Grüßen
Walter Müller / Carina Kuhnke